Moritz Fischer von Farkasházy

Moritz Fischer von Farkasházy

Porzellanmaler, Porzellanmanufakturbesitzer; Förderer der Porzellanherstellung in Herend

Moritz Fischer wurde als Sohn einer deutschen Familie in Totis (Tata) geboren. 1839 wurde er Teilhaber an der Porzellanmanufaktur von Herend (auf deutsch: Herrendorf), die vom Keramiker Vinzenz Stingl (Stingl Vince) im Jahre 1826 gegründet wurde. 1840 wurde Fischer alleiniger Eigentümer der Manufaktur. Das Herend-Porzellan wurde in kurzer Zeit europaweit berühmt: Herend-Produkte wurden an der Wiener Messe (1845), an der I. Londoner Weltausstellung (1851), an der New Yorker Weltausstellung (1853) und auch an den beiden Weltausstellungen in Paris (1855 bzw. 1867) präsentiert. Zu den Bestellern zählten u. a.: Königin Victoria von England, Kaiserin Eugénie von Frankreich, Zar Alexander II. von Russland, Kaiser Franz Joseph I. von Habsburg, bzw. Kaiser Maximilian von Mexiko.

Das Porzellanmuseum Herend
H-8440 Herend, Kossuth Str. 137.
Telefon: +36 88 523 190

Das im spätklassizistischen Stil erbaute, zweistöckige Gebäude des Porzellanmuseums Herend ist zur Zeit ein Baudenkmal. Vinzenz Stingl hatte 1826 an diesem Ort mit der Porzellanherstellung begonnen. Schon in der Zeit von Moritz Fischer war der Wunsch nach Sammlung und Ausstellung von Porzellangenständen vorhanden – im Wohnhaus der Familie in Totis hatte er einen Dauerausstellungsraum mit Warenniederlage errichtet – in seiner heutigen Form wurde das Museum jedoch erst 1964 eröffnet. Die Sammlung besteht aus mehr als 8000 Kunstgegenständen. Zu den hervorragendsten Exemplaren gehört die zum Ausgleich von 1867 angefertigte Feldflasche mit durchbrochener Doppelwand, der mit etwa 250 plastischen Rosen verzierte Obstkorb, und die Service-Porzellanteller mit Herender Hahn-Muster bzw. mit Gödöllő-Muster. Das Porzellanmuseum Herend erhielt im Jahre 2002 den Titel „Museum des Jahres”.