Robert Capa
Robert Capa (Endre Friedmann)
Kriegsreporter; einer der bedeutendsten Fotografen des 20. Jahrhunderts
1913-1954
Robert Capa (geb. Endre Ernő Friedmann) wurde 1913 als Kind einer jüdischen Schneiderfamilie in Budapest geboren. Er besuchte das Madách-Gymnasium, und zog mit 18 zunächst nach Wien, dann nach Prag und schließlich nach Berlin. Er begann an der Deutschen Hochschule für Politik Journalistik zu studieren, musste sein Studium aber wegen seiner jüdischen Abstammung unterbrechen. Er ließ sich in Paris nieder, wo er 1934 den Namen Robert Capa aufnahm. Derzeit war er schon als Hobbifotograf tätig.
Von seinen ungarischen Freunden wurde er cápa genannt (sprich: ’tsapa’, was ’Hai’ bedeutet), und der volle Name hörte sich amerikansich an. Vom Namenwechsel erhoffte er sich mehrere Aufträge sowohl als Journalist als auch als Fotograf. In Kürze schon erhielt er seinen ersten Auftrag von dem Magazin Vu und wurde Kriegsreporter. Er fotografierte im Laufe seines kurzen Lebens auf zahlreichen Schlachtfeldern. Capa war 1936 im spanischen Bürgerkrieg, 1938 im Zweiten Japanisch-Chinesischen Krieg und an diversen Kriegsschauplätzen des II. Weltkriegs anwesend, in London, Italien, oder Paris. Er dokumentierte 1944 auch die Landung in der Normandie und 1950 die Kämpfe in Israel. Sein Bild namens „Der Tod des Milizisten”, das im spanischen Bürgerkrieg festgehalten wurde, brachte ihm sofortigen Erfolg und wurde erstmals vom Vu, später auch vom Magazin Life veröffentlicht. Die Authentizität des Bildes war umstritten. Laut offiziellem Standpunkt ist das Bild original, also wurde der Soldat genau in dem Moment von Capa fotografiert, als er von einer Kugel getroffen am Kriegsfeld fiel. Capa genoss das Leben außerhalb der Kriegsschauplätze in vollen Zügen. Zarte Bande knüpfte er auch zur gefeierten Schauspielerin Ingrid Bergman. Im Jahre 1954 wurde er von Life nach Indochina geschickt. Er dokumentierte den französischen Kolonialkampf, als er am 25. Mai um fünf vor drei auf eine Landmine trat und starb. Sein berühmtes Motto lautet: „Wenn deine Bilder nicht gut genug sind, warst du nicht nah genug dran.” Váci Str.
Im Jahre 1948 fotografierte Capa auch in Ungarn und hielt auf seinen Bildern einerseits die Kriegsverwüstungen aber auch die Spuren des kommunistischen Einflusses fest. Auf einem seiner Bilder ist eine Modeschau im Salon Rotschild in der Váci Str. zu sehen, auf einem anderen das rege Treiben. Heute gilt die Straße als die bekannteste Einkaufszone von Budapest, die aus zwei Teilen besteht. Der nördliche Abschnitt wurde 1986 die erste Fußgängerzone der Hauptstadt, der südliche wurde 1996 dann ebenso gestaltet. An beiden Straßenenden sind die Grundmauern der ehemaligen Stadttore (des Vácer und des Belgrader Stadttors) durch Pflastersteine markiert sichtbar gemacht.