Schuhe am Donaukai
Dieses Holocaust-Denkmal wurde zum 60. Jahrestag des Endes des II. Weltkriegs eingeweiht. Für die Idee zeichnet Filmregisseur Can Togay, geschaffen wurde es von Bildhauer und Kossuth-Preisträger Gyula Pauler.
Das Denkmal wurde am 16. April 2005 von Kanzleramtsminister Péter Kiss eingeweiht. Es wurde zur Erinnerung an diejenigen Opfer errichtet, die von den Pfeilkreuzlern (Hungaristen) in die Donau geschossen wurden. Am nächsten Tag geschah auch die sakrale Einweihung, unter anderen im Beisein von Péter Kardos (Hauptrabbiner), Géza Szabó (röm. kath. Dompfarrer der St. Stephan Basilika), Ferenc Cselovszky (evangelisch-lutherischer Pfarrer) und Gábor Berkesi (reformierter Pfarrer). Pauler hatte sechzig Paar zeitgetreue Schuhe aus Eisen geformt, die auf den Kai-Randsteinen befestigt wurden. Dahinter verläuft eine vierzig Meter lange und siebzig Zentimeter hohe Steinbank. Am Abend der Übergabe gedachten die Teilnehmer des Lebensmarsch’ (Élet Menete) der Opfer mit einem Fackelumzug.
Wo?
Am Donaukai, zwischen dem Széchenyi- und dem Kossuth Platz.
Die Stiftung „Lebensmarsch” ist eine internationale Organisation von 53 Mitgliedsländern, die vor 20 Jahren gegründet wurde. Die erste Veranstaltung der ungarischen Stiftung war die Einweihung der Donaukai-Schuhen im Jahre 2005. Mitglieder sind unter anderen Schauspieler Lajos Balázsovits und Géza Hegedűs D., bzw. Musiker Péter Gerendás. In Ungarn hält man den Lebensmarsch-Umzug seit 2002 ab. Der Fackelumzug ist immer der 16. April (es sei denn es fällt auf einen Freitag), denn genau an dem Tag wurde 1944 mit der Zusammenführung der Juden in Ghettos begonnen. Am Umzug gedenkt man der Juden, Romas und derjenigen, die aufgrund ihrer sexuellen Identität von den Nazis verfolgt wurden.